
Graupensuppe im Orientstyle
40
Jahre lang war das Wort “Graupen” für mich gleichbedeutend mit
“Grauen”, denn ich kannte die polierten Gerstenkörner nur als
Graupen-Eintopf aus Kindertagen. Dieser Eintopf war ziemlich pampig
und enthielt neben besagten (leicht schleimigen) Graupen meistens
Kartoffeln, zerkochtes Suppenfleisch und undefinierbares Grünzeug –
also alles in allem kein wirklicher Gaumenschmaus und nicht unbedingt
das, was Kinder unter Lieblingsessen verstehen. Dermaßen
graupentraumatisiert fanden die weißen Körnchen Zeit meines Lebens
natürlich nie einen Weg in meine Kochtöpfe.
Inzwischen habe ich
aber tatsächlich so einige äußerst deliziöse Gerichte mit diesen
kleinen weißen Körnchen gefuttert, und alleine die Tatsache, dass
Graupen aus Deutschland kommen und mitunter in Pappschachteln oder
-tüten erhältlich sind, haben mich sehr für sie eingenommen.
Graupen sind nix anderes als polierte Gerstenkörner. Durch
die Stärkereste auf den Körnern werden Körnchen beim Kochen oft
ein wenig schlotzig (der Graupenhasser an sich spricht hier auch
gerne von “schleimig” und guckt dabei angeekelt in die Luft) Wer
das nicht so mag, übergießt die Graupen einfach vorab mit kochendem
Wasser und spült sie ab, um die Stärke runterzuwaschen.
Heute
kommen die polierten Gerstenkörnchen mal in einem exotisch
angehauchten Eintöpfchen zu ganz neuen Ehren, der so gar nix mit dem
Suppenfleisch-Pampgemüse-Drama meiner Omma-selig zu tun hat.
ZUTATEN
2 rote Zwiebeln
1 große Möhre
1 rote Peperoni
1 EL Kokosöl
1 EL Kurkuma
1 TL Kreuzkümmelsamen (oder -pulver)
150 g Graupen, grob
150 g rote Linsen
2 EL frischer Koriander
1 Liter Wasser (Obacht – das Wasser wird in 2 Arbeitschritten zugegeben!)
1 Dose Kokosmilch (400 ml)
2 TL Gemüsebrühe
1 TL Salz
evtl. Chiliflocken oder Chayennepfeffer
ZUBEREITUNG IM TERRORMIX
Zuerst die Möhre schälen und wahlweise im Mixtopf ca. 5 Sekunden auf Stufe 5 schreddern und umfüllen. Oder – wenn man es etwas hübscher haben möchte – von Hand mit einem scharfen Messer würfeln und beiseitestellen.
Die Zwiebeln schälen, halbieren, in den Mixtopf geben und ca. 5-6 Sekunden auf Stufe 5 zerschreddern. Kokosöl, Kurkuma und Kreuzkümmel zugeben und ca. 4-5 Minuten bei 100 Grad auf Stufe 1 andünsten. Dann die Graupen in den Mixtopf schubsen, 500 ml Wasser und das Gemüsebrüh-Pulver zugeben und 10 Minuten / 100 Grad mit Linkslauf köcheln.
Die Kerne der Peperoni entfernen und die Schote in Streifen schneiden, zusammen mit den Möhren, Linsen, Kokosmilch und den restlichen 500 ml Wasser zu den Zwiebelgraupen in den Mixtopf geben und 15 weitere Minuten/98 Grad/ Stufe 2 mit Linkslauf gar köcheln lassen.
ZUBEREITUNG IM HANDBETRIEB
Die Zwiebeln schälen, fein würfeln und in heißem Öl glasig anschwitzen. Kurkuma und Kreuzkümmel untermengen, Graupen zugeben, kurz dünsten und mit 500 ml Wasser ablöschen. 2 TL Gemüsebrühe einrühren und ca. 10 Minuten leise köcheln lassen. Möhre schälen und würfeln, die Kerne der Peperoni entfernen und Schote in Streifen schneiden, zusammen mit den Linsen, Kokosmilch und die restlichen 500 ml Wasser zufügen und zusammen ca. 15 weitere Minuten gar köcheln lassen. Mit Salz abschmecken, gehackten Koriander unterrühren – je nach Schärfegrad der Peperoni und persönlichem Scharf-O-Meter noch ein wenig Chiliflocken oder Chayennepfeffer zugeben – und servieren.
Beim Erkalten neigt die Suppe ziemlich zum „Nachpampen“, also muss beim erneuten Aufwärmen noch ein wenig Wasser untergerührt werden – oder man isst übriggebliebene Suppe einfach als dickes, sämiges „Graupencurry“ mit Brot.
Die o.g. Menge ergibt 4 Portionen
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