Nach einer extrem (kopf)schmerzvollen Erkenntnis, dass man sich diese strubbeligen Zeiten einfach nicht schöntrinken kann, versuche ich es nun alternativ mal mit schönESSEN. Das ist ja irgendwie auch viel bekömmlicher für Leber, Magen und Gemüt. Hirse wurde bereits zu mittelalterlichen Zeiten eine stimmungsaufhellende Wirkung zugesprochen und die Körnchen waren als „fröhliches Getreide“ bekannt.
Und wenn das mit dem „sich die Zeiten schönessen“ schon nicht klappt, dann kann ich mich mit diesem Linsen-Hirse-Porridge zumindest SELBST schönessen, denn Hirse sorgt mit seiner Kombination eines hohen Eisen- und Kieselsäuregehaltes für schöne und straffe Haut (Bindegewebe, my ass!). Linsen haben neben Proteinen noch Magnesium und B-Vitamine im Gepäck – und das ist voll töfte für Nervensystem und Muckis.
Der Einsatz von Linsen in einem süßen Frühstück klingt erstmal etwas eigentümlich, ist aber tatsächlich ziemlich lecker (wenngleich auf den ersten Happs vielleicht doch gewöhnungsbedürftig.)
Wenn ich richtig gerechnet habe, müsste so eine Portion ca. 10 g Protein mitbringen, was jetzt nicht gerade exorbitant viel ist, aber halt besser als nüschte.
ZUTATEN
30 g rote Linsen
30 g Goldhirse
1 kleiner fester Apfel
1 Prise Salz
1 EL Apfeldicksaft (alternativ 1 Händchenvoll Rosinen als Süße)
ca. 230-250 ml Hafermilch
1/2 TL Lebkuchengewürz (oder einfach nur Zimt)
1-2 EL Apfelmus
geröstet Walnüsse
UND SO WIRD’S GEMACHT!
Zuerst werden Hirse und Linsen mit kochendem Wasser übergossen, etwas einweichen lassen und abgespült, das wäscht die Bitterstoffe von der Hirseschale.
Danach mit der Pflanzenmilch in einen Topf geben, aufköcheln und unter Rühren ca. 15-20 Minuten blubbern lassen, je nachdem wie porridgig (aka „pampig“) man sein Frühstück haben möchte. Am besten gibt man auch erst nur 200 ml in den Pott und gießt dann nach, wenn es zu schlonzig wird. Nach ein paar Minütchen Köchelzeit wird noch der gewürfelte Apfel eingerührt. Und immer hübsch aufpassen, dass nix anbrennt – das könnte den fröhlichen Tag in den Start nämlich ziemlich versaubeuteln.
Salz, Gewürze und Agavendicksaft unterrühren, in eine Schüssel geben, mit Apfelmus toppen und mit Walnüssen bestreuen. Ich persönlich find‘ den Kontrast von „warm“ (Porridge) und „kalt“ (Apfelmus) ziemlich lecker – wer da nicht so drauf steht, rührt das Apfelmus einfach unter.
Und weil ich nie genau weiß, ob ich auch am nächsten Tag noch ausreichend Energie und Fröhlichkeit für ein gesundes Frühstück übrig habe, mache ich oft einfach die doppelte Menge Linsen-Hirse-Porridge, fülle die Hälfte in ein Schraubglas und habe dann am Folgetag gleich ein Gläschen Frühstücksglück zur Hand und schon ist alles weniger trüb.

Ziemlich lecker ist auch ein Linsen-Hirse-Porridge mit Orange statt Apfel. Dazu wird halt einfach eine geschälte Oragen statt des Apfels in die Linsensuppe geschubst. Wenn man den Orangeflavour im Schüsselchen erhöhen möchte, kann man die Schale der Frucht vorsichtig abreiben und den Abrieb ins Porridge rühren. Da der Duft von Orange stimmungsaufhellend wirken soll, kann es nicht schaden, bei diesem Vorgang den Riechkolben nah an den Pott zu halten und sich eine ordentliche Dosis reinzuschnüffeln.
Und P.S. – eine kleine Anekdote aus der Reihe „Sag mir, dass du ADHS hast, ohne zu sagen, dass du ADHS hast“…nachdem ich dieses Rezept schon eine Weile auf meiner Facebookseite beherbergt habe, wollte ich es nun auch endlich in den Blog packen und habe dazu an freien Tag und frühen Morgen ein halbwegs ansprechendes Foto gestaltet. Nur um dann beim Abspeichern festzustellen, dass ich vor ein paar Wochen auch schon ein fast identisches Futterfoto von diesem Porridge gemacht habe, weil ich da schon mal die Idee hatte, das Rezept in meinen Blog zu stellen. Hups. Ganz vergessen. Naja. 2 Fotos sind ja doch besser als keins, möchte ich meinen.


„VEGAN KOCHEN OHNE GEDÖNS“ – Kochbuch Nr. 1
ISBN: 978-3769305524
Ein Koch- und Lesebuch mit 40 köstlichen Rezepten ohne tierische Zutaten und ohne Firlefanz.
Gibt’s bei BOD, Amazon, Thalia, Hugendubel und im Buchladen!
(Und alle so: „YEAH!“

„VEGAN BACKEN OHNE GEDÖNS“ – Weihnachtsedition 1
ISBN: 9783757885823
24 einfache, schnelle Rezepte für köstliche Plätzchen ohne tierische Zutaten und ohne Firlefanz.
Gibt’s bei BOD, Amazon, Thalia, Hugendubel und im Buchladen!
(Und alle so: „YEAH!“
Du willst „mehr Mohr“? Dann melde dich zum Newsletter an – für umme und jederzeit kündbar!