Dieses Rezept stammt aus 2009 (Grundgütiger, ich bin ein verdammter DINOSAURIER!) und somit aus einer Zeit, als noch so gut wie keine auch nur halbwegs passablen veganen Brotaufaufstriche in den Supermärkten standen. Damals (hach ja…) war tatsächlich „Selbermachen“ angesagt, wenn man nicht auf irgendwelchen grauen Schmierstoffen herumkauen wollte, die nicht nur wie Katzenfutter rochen, sondern auch so aussahen. Diese würzige Sonnenblumenpaste ist nicht nur lecker und gesund, sondern weit entfernt von diesem ollen Reformhaus-Kram aus den früheren mageren veganen Zeiten.
Irgendwie hegte ich damals wie heute eine unbegründbare Abneigung gegen die Bezeichnung „Aufstrich“, ich finde das Wort aus nicht näher nachvollziehbaren Gründen absolut unappetitlich. Mein Synonymlexikon schlägt mir stattdessen „Patina“ vor. Nun ist zwar eine Patina an sich ja nicht wirklich essbar, aber das Wort klingt für mich schön und im Grunde sind Namen ja eh nur Schall und Rauch.
Also, Tomaten-Sonnenblumen-Patina.
Könnte schlimmer kommen.
ZUTATEN
- 200 g Sonnenblumenkerne
- 1 Zwiebel
- ca. 150 g getrocknete Tomaten (die eingelegten in Öl)
- 2 EL Tomatenmark
- 2 Handvoll frisches Basilikum (oder Petersilie)
- 1 TL Gochujang-Paste (oder 1-2 rote Chilischoten)
- Rapskernöl mit Buttergeschmack (Oliven- oder Sonnenblumenöl passt auch)
- schwarzer Pfeffer, Salz, geräuchertes Paprikapulver*)
Die o.a. Menge füllt 2 Gläser mit 350 ml Fassungsvermögen.
ZUBEREITUNG
Die Sonnenblumenkerne mit der doppelten Menge Wasser ca. 10 Minuten lang weichkochen und abtropfen lassen. Tomaten, Basilikum und Zwiebel grob hacken, mit reichlich Öl übergießen und unter Zugabe des Tomatenmarks und der Gochujang-Paste mit dem Pürierstab gründlich zu einer streichfähigen Paste pürieren. Gut mit Salz, Pfeffer und Paprika würzen, ggf. Öl nachgeben und nochmal gründlich vermischen.
Danach fülle ich die Paste in heiß ausgespülte Schraubgläser, verschraube sie fest und lagere sie im Kühlschrank.
Zur Haltbarkeit – da keine Konservierungstoffe enthalten sind, sollte man angebrochene Gläser möglichst kühl aufbewahren und relativ zügig verbrauchen. Ob man das gute Zeugs einfrieren kann, habe noch nicht ausprobiert (warum eigentlich nicht? Notiz an mich: Nachholen!) – sollte aber eigentlich funktionieren.
Auf der Sonnenblumenkern-Basis lässt sich das Rezept natürlich beliebig variieren, vielleicht mal Curry und Ananas statt Tomaten und Zwiebeln….oder frischer roter Paprika…oder, oder.
Die Möglichkeiten sind mannigfaltig. An die Pürierstäbe, fertig, los!
*) Ich bin – zumindest was die Geschmacksknospen angeht – ein salziger, würziger Typ…daher tue ich mich schwer mit der Mengenangabe bei Gewürzen. ICH habe hier einen gestr. TL Salz. 1 gestr. TL geräuchertes Paprikapulver und 1/2 TL schwarzen Pfeffer verwendet und fand es ganz wunderbar so. Am besten testet man sich ran, Nachwürzen geht ja immer noch.

„VEGAN KOCHEN OHNE GEDÖNS“ – Kochbuch Nr. 1
ISBN: 978-3769305524
Ein Koch- und Lesebuch mit 40 köstlichen Rezepten ohne tierische Zutaten und ohne Firlefanz.
Gibt’s bei BOD, Amazon, Thalia, Hugendubel und im Buchladen!
(Und alle so: „YEAH!“

„VEGAN BACKEN OHNE GEDÖNS“ – Weihnachtsedition 1
ISBN: 9783757885823
24 einfache, schnelle Rezepte für köstliche Plätzchen ohne tierische Zutaten und ohne Firlefanz.
Gibt’s bei BOD, Amazon, Thalia, Hugendubel und im Buchladen!
(Und alle so: „YEAH!“