Also, zuallererst…das mit dem albernen Namen kann ich erklären: Nachdem ich seinerzeit die ersten (wirklich unfuckinfassbar leckeren) Erdnusswürfel-Prototypen aus dem Kühlfach befreit habe, ging es wie immer daran, mir einen passenden Namen für diese Köstlichkeiten auszudenken.
‘Peanut-Cubes’…ach, blöd, ich bin ja nicht so für Anglizismen.
‘Erdnuss-Würfel’…auch nicht wirklich der Originalitätsbrüller. Erdnuss..hmm…’Peanutinsky’? Bescheuert.
„Ach weißte…die sind SO lecker, die kannste sogar Otto oder Karl-Heinz nennen, das ist vollkommen egal!“ murmelte der Mitbewohner irgendwann mit vollem Mund, vermutlich um der Sache ein Ende zu bereiten – und nun heißen sie eben „Otto“. Namen sind ja bekanntlich Schall, Rauch und Erdnüsse.
Die Erdnuss-Ottos sind ‘ne gute Sache, falls man irgendwelche zerbröselten Mürbteig-Back-Unfälle in der Küche herumliegen hat (was natürlich bei den Rezepten aus MEINEM Backbuch niemals passieren wird, aber es gibt ja noch andere, weniger gelingsichere Rezepturen). Wer keine Kekse mehr übrig hat, kann auch einfach hundsgewöhnliche gekaufte (pflanzliche) Butterkekse zermahlen. Vermutlich ginge es auch mit Spekulatius, diese Variante ist aber noch ungetestet und ohne Geschmacksgewähr.
Zutaten:
100 g Margarine
170 g Kekse (‘Butter’kekse, oder Spekulatius…oder, oder…was immer die Keksdosen hergeben)
200 g Erdnussbutter,crunchy
70 g Bio-Rübenzucker
1 Päckchen Bourbonvanillezucker
200 g Zartbitterschokolade
1/2 TL Kokosöl
ein bisschen Meersalz, wer mag (wer nicht mag….nicht)
SO GEHT’S IM TERRORMIX!
Kekse und Zucker in den Mixtopf schubsen und 10 Sekunden auf Stufe 10 zerschreddern, dann Margarine und Erdnussbutter zugeben und 7 Minuten bei 45 Grad und Stufe 1 zu einer homogenen Creme verrühren lassen.
SO GEHT’S IM HANDBETRIEB!
Die Kekse mit dem Zucker fein zermahlen (das geht tiptop im Mörser oder mit einem schnöden Pürierstab). Die Margarine und die Erdnussbutter in einem Topf auf klitzekleiner Flamme unter Rühren schmelzen, die Keks-Zucker-Mischung einrühren und alles gut vermischen.
UND SO GEHT’S WEITER!
Die Masse in eine mit Backpapier oder-folie ausgekleidete Form geben – letztere sollte möglichst rechteckig und möglichst ca. 20 x 15 cm groß sein. Glattstreichen und in den Gefrierschrank geben.
Wenn die Creme (also die Erdnuss-Otto-Füllung in spe) festgeworden ist, löst man die Platte vorsichtig aus ihrer Form und schneidet sie mit einem scharfen Messerin in mehr oder weniger gleichmäßige Würfelchen.
MIXTOPF ODER WASSERBAD? GANZ WIE IHR WOLLT!
Jetzt benötigen die Ottos noch ein Schokoladenmäntelchen. Man könnte dazu 200 g Zartbitterschokoladein den Mixtopf bröckeln, ½ TL Kokosöl zugeben (optional, ist nur für den Glanz), 10 Sekunden auf Stufe 8 zerschreddern und dann 10Minuten auf 45 Grad bei Stufe 1 schmelzen. Das ergibt eine feine, streichfähige Schokoladenmasse, da gibt’s nix zu meckern.
Allerdings bleibt letztlich die Hälfte davon ohnehin im Mixtopf und dem Hackmesser kleben und so richtig komfortabel ist das nicht. Am besten schmilzt man also die gehackte Schokolade ganz klassisch in einem tiefen Schüsselchen im Wasserbad.
Um die Schokohülle nun möglichst unfallfrei und weitestgehend gleichmäßig um die Erdnussbutter-Würfel zu kleiden, habe ich die Würfelchen auf Zahnstocher aufgespießt, vorsichtig in die Schokolade getunkt und dann die Spieße zum Trocknen auf eine Hartschaumplatte gesteckt, die Mitbewohner-sei-Dank noch irgendwo im Keller rumflog.
Wenn die Schokolade trocken ist, zieht man die Spießchen vorsichtig unter leichtem Drehen aus den Würfeln und fertig sind die leckeren Ottos.
Wer möchte, kann die Ottos (vor dem Trocknen der Schokolade, natürlich) auch noch mit ein paar Flöckchen grobkörnigem Meersalz bestreuen. Wie der Rheinländer sagt – „Datt hätt jätt!“. Ich finde diese Kombination jedenfalls ganz schön köstlich.
Die fertigen Konfekte bewahrt man am besten zuerst im Kühlschrank und dann im Magen auf. Und danach bis zum Frühling auf den Hüften. Aber das ist es wert.
Versprochen.
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(Und alle so: “YEAH!”