“Wer im Sommer Kappes klaut, hat im Winter Sauerkraut!”
(Zitat Papa Mohr – rheinländischer Philosoph)
Eigentlich wollte ich an diesem Wochenende mal überhaupt nichts backen und die Küche in einem adrett-reinlichen Ordnungszustand belassen. Aber dann ist mir Freitagabend ein Rezept für einen Schokokuchen mit Sauerkraut (SAUERKRAUT!!) untergekommen und fortan unablässig durch meine Hirnwindungen gekreist. Ich meine…Sauerkraut! In einem Kuchen! Das ist so wunderbar schräg, das MUSS man ja eigentlich ausprobieren.
Und da ich mich nun schon 49 Jahre lang kenne und genau weiß, dass meine arme Seele ohnehin erst Ruhe hat, wenn dieses Backwerk im Ofen dümpelt, habe ich mich Samstagmittag ergeben, die Zutaten eingekauft und gespannt ans Werk gemacht.
Im Originalrezept wurde nur die Hälfte der Zutaten verwendet, das Sauerkraut abgewaschen und abgetrocknet, die Schokolade geschmolzen und statt Erdnussbutter Haselnussmus verwendet. Aber ich habe faulpelzigerweise das Sauerkraut gleich aus dem Glas in den Teig geworfen und die Schokolade bloß zerhäckselt statt geschmolzen. Und nach dem “Nicht kleckern, KLOTZEN!”-Prinzip die Zutatenmenge verdoppelt…was im Grunde allerdings nicht sonderlich schlau ist. Wenn der Kuchen nämlich nicht schmeckt, hat man gleich eine große Menge nicht ganz preiswerter Zutaten verschwendet.
Aber naja…mit Schokokuchen im Hirn kann ich halt verdammt schlecht vernünftig denken.
ZUTATEN
400 g Sauerkraut
100 g Zartbitterschokolade
240 g Erdnussbutter
200 g Bio-Rübenzucker (gemäß des Originalrezeptes hätte ich 250 g nehmen sollen, aber ich mag es lieber nicht ganz so klatschsüß.)
400 ml Pflanzenmilch
300 g Dinkelmehl Typ 630
1 Päckchen Weinsteinbackpulver
90 g Back-Kakao
2 TL Zimt
1 Prise Salz
UND SO WIRD’S GEMACHT!
Backofen auf 180°C Ober- und Unterhitze vorheizen.
Bei der Teigfabrikation ist derjenige im Vorteil, der eine leistungsfähige Küchenmaschine sein eigen nennt.
Ich habe zuerst das Sauerkraut und die Schokolade in den Mixtopf meines Terrormix geschubst und gründlich auf Stufe 10 verrödelt, dann Erdnussbutter, Zucker und Milch zugegeben und alles nochmal allergründlichst so homogen wie möglich geschreddert und vermixt.
Vermutlich geht das Ganze auch mit einem Pürierstab, aber da bedarf es schon ordentlich Muskelkraft, würde ich vermuten.
Danach alle anderen Zutaten zugeben, kurz und gründlich durchmischen und den Teig in eine gefettete Springform streichen (meine Silikonform hat 23 cm Durchmesser). Ungefähr 50 Minuten backen, auskühlen lassen, aus der Form lösen und mit Schokoladenglasur überziehen.
“Und? SCHMECKT?!”
Zuerst war ich ja maximal skeptisch – der Teig schmeckte irgendwie eigentümlich und es hat auch irgendwie allerhöchstens “interessant” aus dem Ofen gerochen. Aber tatsächlich schmeckt (mir) dieser Kuchen verdammt gut. Er ist allerdings nicht fluffig wie ein Rührkuchen, sondern sehr “klätschig”und von der Konsistenz eher wie ein fester und saftiger Brownie. Und irgendwie mal was Anderes.
Das Sauerkraut schmeckt man tatsächlich überhaupt nicht raus. Und jetzt hat meine Seele Ruhe – und nächstes Wochenende back’ ich mal nix. Echt jetzt. Ganz bestimmt!
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(Und alle so: “YEAH!”
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