(ca. 3-4 Portionen und wunderbar aufwärmbar)
Als Soforthilfemaßnahme gegen meine akute Weltschmerzeritis stand mir heute der Sinn nach einer tröstenden, warmen Mahlzeit, die sich möglichst trefflich aus einer Schüssel löffeln lässt, während ich mit angezogenen Knien unter der Wolldecke auf der Couch kauern kann.
Ein paar gesunde Nährstoffe und Proteine können bei solch‘ einem Unterfangen natürlich kein Fehler sein, und wenn das Gericht dann auch noch pikant und aromatisch daherkommt, kann sich der Weltschmerz gleich mal warm anziehen. Und viel Knoblauch sorgt in einem Abwasch auch gleich dafür, dass einem die Mitmenschen vom Hals bleiben (was durchaus erheblich zu besserer Laune beitragen kann)
Die Wahl des Tages fiel daher bei mir heute auf ein sämiges Daal mit roten Linsen und Kokosmilch. Und ganz gegen meine übliche Gewohnheit, alle Zutaten für mein Mahl in spe möglichst zackig und mitunter zugegebenermaßen recht lieblos zusammenzubrutzeln, habe ich mir heute mal Zeit genommen und jeden einzelnen Arbeitsschritt voll ausgekostet. Wegen Achtsamkeit und „Im-Hier-und-Jetzt-Sein“ und diesem ganzen Zipp und Zapp. Kann man ja auch mal machen.
ZUTATEN
1 EL Kokosöl
1 weiße Zwiebel, gewürfelt
4 Knoblauchzehen, gehackt
1 rote Chili, in feine Streifen geschnitten
1 TL Kurkuma *)
1 TL Kreuzkümmel, gemahlen
1 TL Koriander, gemahlen
1 TL geräuchertes Paprikapulver
½ TL Muskat
½ TL Cayennepfeffer
½ TL schwarzer Pfeffer
(* bei mir waren die Teelöffel jeweils mit einem Mittelmaß aus „gestrichen“ und „leicht gehäuft“ befüllt. Wer gewürzempfindlich ist, fängt erstmal mit ’nem gestrichenen Teelöffel an – nachwürzen geht ja immer.)
2 EL Tomatenmark
500 g rote Linsen
ca. 700 – 800 ml Gemüsebrühe (wird in mehreren Schritten eingerührt)
200 ml Kokosmilch
1 EL Limettensaft
ca. ½ TL Salz
Wer mag: frischer Koriander und Schwarzkümmel zum Aufhübschen
UND SO WIRD’S GEMACHT!
Zuerst wird das Kokosöl in einem großen Pott erhitzt, dann darf zuerst die Zwiebel dazuhüpfen und wird unter Rühren für ca. 7-8 Minuten goldbraun gedünstet. Dann bekommen die Zwiebelwürfel Gesellschaft von Knoblauch und Chili, die das gleiche Brutzelschicksal erleiden.
Im Anschluss wird das Tomatenmark zugegeben und für ein paar Minuten mitgerührt und mitgebrutzelt, bis es schön dunkel geworden ist, dann alle Gewürze (bis auf das Salz) zugeben und ebenfalls für ein paar Minuten rührbraten.
Danach die roten Linsen in den Pott geben und mit etwas Gemüsebrühe aufgießen, bis die Linsen schön bedeckt sind. Das Ganze zum Kochen bringen, dann die Hitze der Herdplatte reduzieren, bis das Linsengeschwader nur noch ganz leicht simmert. Immer wieder umrühren und ggf. etwas Gemüsebrühe zugeben, damit das gute Zeug nicht anbrennt.
Dieses Prozedere dauert ca. 20-30 Minuten und ist dann beendet, wenn die Linsen gar, aber noch nicht komplett zerfallen oder gar matschig sind.
Nun dürfen Kokosmilch, Limettensaft und Salz mit in den Topf hüpfen (wenn sie das nicht freiwillig tun, darf man durchaus schubsen.) Kurz aufwabern lassen, ggf. abschmecken und nach Gusto nachwürzen, dann in eine Schüssel gegeben, mit gehacktem Koriander und Schwarzkümmel aufhübschen und selig auf der Couch weglöffeln.
Dazu passt frisches Naanbrot – und gute Musik.
Und dann kann mir der Weltschmerz aber mal gepflegt den Buckel runterrutschen.
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